Um Herstellern, Planern und Verarbeitern dieser Dämmstoffe die Anwendbarkeit zu erleichtern, ermittelt das Projektteam im Rahmen des Verbundprojekts Materialkennwerte, die z. B. aufwändige Bauteilprüfungen im Schall- und Brandschutz reduzieren. Darüber hinaus wollen die Beteiligten echte Anwendungshemmnisse ausräumen. Dies betrifft beispielsweise Normen und andere baurechtliche Vorschriften, die in Zeiten entstanden, in denen es kaum Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (»NaWaRo«) gab. Daher ist ein weiteres Ziel die Entwicklung von Messverfahren, die die spezifischen Eigenschaften von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen besser berücksichtigen. Um den Zusatznutzen der Dämmstoffe zu demonstrieren, nehmen die Projektbeteiligten auch Nachhaltigkeitsbewertungen vor.
Die sechs Arbeitsbereiche des Projekts »Brandschutz und Glimmverhalten«, »Schallschutz«, »Wärmeschutz«, »Nachhaltigkeitsanalysen«, »Feuchteschutz« und »Emissionen« führen erstmal zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Themas. Im Arbeitsbereich Brandschutz erarbeiten die Forschenden Parameter zur Berechnung der Feuerwiderstandsdauer bei Konstruktionen mit Dämmstoffen aus NawaRo, ein »B1-Äquivalent« bei Wärmedämmverbundsystemen sowie einen Brandschutzleitfaden für die Gebäudeklassen 4 und 5. Als eigenständige Materialeigenschaft dieser Dämmstoffe untersuchen sie auch das Glimmverhalten. Um das schalltechnische Verhalten von Bauteilen zu beurteilen, ggf. auch rechnerisch zu ermitteln, erarbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Arbeitsbereich Schallschutz entsprechende Primärdaten und Parameter. Im Arbeitsbereich Wärmeschutz untersuchen sie die feuchteabhängige Wärmeleitfähigkeit und prüfen Möglichkeiten, diese zu verringern. Bewertungen der Nachhaltigkeit stellen den positiven Zusatznutzen der Dämmstoffe quantifizierbar dar. Im Arbeitsbereich Feuchteschutz werden Methoden erarbeitet, wie Schimmelresistenz material- und anwendungsgerecht untersucht werden kann. Das Projektteam zeigt im Arbeitsbereich Emissionen, welche Risiken es im Hinblick auf Emissionen gesundheitsbeeinträchtigender oder geruchlich relevanter Stoffe gibt und wie diese ggf. minimiert werden können. Darüber hinauswird geprüft, inwieweit Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen einen Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffkonzentration in der Raumluft leisten können.
Das Fraunhofer WKI ist an folgenden Arbeitsbereichen beteiligt:
- Projektkoordination
- Wärmeschutz
- Feuchteschutz
- Emissionen
- Brandschutz und Glimmverhalten