Bei der Ausstattung von Innenräumen in öffentlichen Gebäuden und der Anschaffung von Arbeitskleidung sind diverse Aspekte zu beachten. Beschaffende stehen vor der Frage, wie sie die Anforderungen hinsichtlich Umweltschutz, Gesundheitsverträglichkeit, Brandschutz und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen können. Einige Flammschutzmittel können sich negativ auf die Umwelt und die Gesundheit auswirken. Außerdem schlägt sich die Ausrüstung von Produkten mit Flammschutzmitteln oftmals in einem höheren Kaufpreis nieder. Alternative Lösungen sind mitunter nicht jedem bekannt.
Zudem erfordert es oftmals zeitaufwendige Recherchen um festzustellen, welche Brandschutzanforderungen für eine konkrete Ausstattungssituation gelten. Während es für Baustoffe und Bauteile klare Vorgaben gibt, sind die Regelungen hinsichtlich der Innenausstattung weniger eindeutig – auch weil es für diverse Szenarien gar keine spezifischen Regelungen gibt. Ob und in welchem Ausmaß etwa die Entflammbarkeit der Produkte eine Rolle spielt, hängt unter anderem von der Art des Produkts und vom Einsatzbereich ab. So unterliegen beispielsweise Rettungswege wie Flure anderen Brandschutzanforderungen als leicht zu evakuierende Büroräume. Darüber hinaus ist der geografische Anwendungsort von Bedeutung, denn die Brandschutzanforderungen sind in den Landesbauordnungen niedergelegt und können daher voneinander abweichen.
Mit unserem Projekt möchten wir erreichen, dass Beschaffende in Zukunft anhand eines Leitfadens schnell und einfach feststellen können, welche Brandschutzanforderungen für ihren konkreten Fall gelten und welche Möglichkeiten es gibt, um sie zu erfüllen. Damit gewinnen die Beschaffenden mehr Sicherheit und größere Gestaltungsspielräume.
Außerdem möchten wir mit unserem Projekt dazu beitragen, dass das Umweltzeichen »Blauer Engel« künftig auch für flammgeschützte Ausstattungsprodukte im Innenraum vergeben werden kann. Beschaffende hätten somit die Möglichkeit, zertifizierte Produkte zu erwerben, die klar definierten Anforderungen an Brandschutz, Gesundheit und Umweltverträglichkeit gerecht werden. Für die Hersteller von Ausstattungsprodukten und Flammschutzmitteln hätte das den Vorteil, dass sie ihre Produkte gezielt weiterentwickeln können, um eine Zertifizierung zu erlangen und das Umweltzeichen für ihre Vermarktung zu nutzen.