Die Grundlage des Messsystems bildet ein elektrisch leitendes Material, welches in ein Gewebe integriert wird. Dieses Hybridgewebe wird in die Asphalttragschicht eingebaut. Der Widerstand des Sensormaterials verändert sich durch seine strukturelle Schädigung und dient somit als Kennwert für dessen Versagenszeitpunkt. Die durch die Belastungen im Asphalt hervorgerufenen Schädigungsprozesse betreffen den Asphalt und gleichzeitig das integrierte Sensor-Gewebe. Daher ist es möglich, aus dem Ermüdungszustand des leitenden Materials auf den Versagenszeitpunkt der Asphaltbefestigung zu schließen. Es werden Daten über den unmittelbaren inneren Zustand der Tragschicht geliefert, was langfristig die bisherigen Bohrprüfungen ersetzen kann.
Die Weiterleitung und Speicherung der Daten wird ebenso untersucht wie der sichere Datentransport – aus der Straße über verschiedene Schnittstellen bis hin zur Software sowie den ausführenden Unternehmen. Die Verarbeitung und Auswertung der Messergebnisse erfolgt durch Adaption einer geeigneten Software. Zur Interpretation künftiger Messungen wird der Zusammenhang zwischen Widerstandsänderung und Degradation der Straße dargestellt.
Das Trägergewebe, in welches die Sensorik integriert wird, ist vollständig biobasiert. Die Gewebeentwicklung und -herstellung erfolgt am Fraunhofer WKI in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IFAM. Das Messsystem wird an der Hochschule Magdeburg-Stendal in Asphaltprobekörper eingebaut und mechanischer Belastung ausgesetzt. Parallel dazu analysieren Forschende des Fraunhofer IFAM die Sensorik und erheben die Daten. Der Transport sowie die Weiterverarbeitung der Daten mittels geeigneter Software werden vornehmlich an der Hochschule Hannover untersucht und umgesetzt.
Um die praktische Umsetzbarkeit darzustellen und zu gewährleisten, ist ein Straßenbau-Unternehmen unmittelbar in die Untersuchungen eingebunden und unterstützt die Forschungseinrichtungen bei der Definition der vor Ort geltenden Rahmenbedingungen.