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Fraunhofer WKI erweitert Kapazitäten für Emissionsprüfung

Braunschweig /

Das Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, setzt Maßstäbe: Durch eine neu eröffnete Halle mit zehn speziell entwickelten großen Prüfkammern hat das Institut die Kapazitäten für die Emissionsprüfung von Komplettprodukten stark ausgebaut und wird zu einem einzigartigen Dienstleistungsstandort weltweit. In diesen Prüfkammern messen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Emissionen von Gegenständen wie Möbeln oder elektronischen Geräten sowie von Baustoffen in Innenräumen.

© Marek Kruszewski
Das Fraunhofer WKI ist mit seinen neuen Prüfkammern ein weltweit einzigartiger Dienstleistungsstandort.

Damit Hersteller sicher sein können, dass ihre Produkte die Anforderungen von Kunden und Gütezeichen sowie gesetzlich vorgeschriebener Werte einhalten, können sie diese Produkte am Fraunhofer WKI auf Emissionen untersuchen lassen. Das Spektrum der Untersuchungen ist breit: Die Freisetzung von Spurengasen, von organischen flüchtigen Substanzen (VVOC wie Formaldehyd, VOC, SVOC), von Fein- oder Ultrafeinpartikeln und von Gerüchen kann ebenso gemessen werden, wie das Verhalten der Produktemissionen gegenüber Reaktivgasen oder hohen Temperaturen. Die neuen Prüfkammern, die zwischen 4 m³ und 30 m³ groß sind, ermöglichen die Untersuchung kompletter Produkte wie z. B. Elektrogeräte, Möbel oder auch ganzer Gebäudeteile. Denn ob ein Kunde ein Sofa kauft, einen Luftreiniger oder eine neue Wandfarbe – alle Gegenstände und Baustoffe beeinflussen durch Emissionen die Luftqualität in Innenräumen.

»Damit ein Möbelstück, ein technisches Gerät oder ein Auto dem Kunden Freude bereitet und keine Kopfschmerzen, erstellen wir für den Produzenten eine detaillierte Analyse. Dazu werden Luftproben aus der Prüfkammer mit Massenspektrometern analysiert. Wir können Hunderte von Substanzen in einer Probe erfassen und dank einer Sammlung von einigen Tausend Referenzsubstanzen auch exakt quantifizieren. Damit bieten wir Industriekunden eine wichtige Rückmeldung zu ihren Produkten, für die wir auch maßgeschneiderte, funktionsgerechte Untersuchungen anbieten können«, erläutert Erik Uhde, stellvertretender Fachbereichsleiter.

Die Prüfkammern erlauben Untersuchungen bei bis zu 100 Grad Celsius. So gelingt etwa die Simulation des Innenraums eines in der Sonne geparkten Fahrzeugs. Mit einer Größe von 30 m³ bzw. 48 m³ fassen die größten Prüfkammern die Möbel eines gesamten Raumes. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können damit beispielsweise die Emissionen einer Wohnzimmerausstattung oder Küche simulieren.

»Mit unseren Analysen ermöglichen wir Herstellern, mehr über ihre Produkte zu lernen und schon zu einem frühen Entwicklungsstadium die Emissionen und die Geruchscharakteristik zu optimieren, sodass spätere Beanstandungen durch den Kunden vermieden werden. Mit unseren Aktivitäten tragen wir auch dazu bei, dass sinnvolle Grenzwerte für schädliche Emissionen im Innenraum definiert und Produkte auf deren Einhaltung geprüft werden können. Auch darüberhinausgehende Anforderungen freiwilliger Produktlabels lassen sich mit unserer Hilfe spezifizieren und einhalten. Damit tragen wir langfristig zu einer Verbesserung der Innenraumluft bei«, fasst Erik Uhde zusammen. 

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