Fraunhofer-Kommunikationspreis für Projekt »Grünes Wasser«
Der erste Platz des Fraunhofer-Kommunikationspreises 2022 geht an »Grünes Wasser«, ein Projekt, das mit Einbindung der Öffentlichkeit neues Leben in die Fleete der Hamburger Innenstadt gebracht hat. Einst voll mit Booten, Seeleuten und Waren aus aller Welt, sind die Wasserwege heute weitgehend ungenutzt und vegetationsarm. Christoph Pöhler vom Fraunhofer WKI und Beate Kapfenberger sowie Martha Starke vom Designstudio »morgen.« haben bepflanzbare Schwimminseln aus einem Leichtbaumaterial entwickelt, welches gänzlich aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Bei einer crossmedial begleiteten Mitmach-Aktion im Juni 2022 wurden die Inseln bepflanzt und zu Wasser gelassen.
»Mit unseren schwimmenden Trittstein-Biotopen möchten wir einem vegetationsarmen öffentlichen Raum, wie den Hamburger Fleeten, neues Leben einhauchen. Uns war besonders wichtig, die Öffentlichkeit für dieses Projekt zu gewinnen. Wir möchten den Menschen hautnah zeigen, wie Bio-Leichtbaumaterialien den öffentlichen Raum bereichern können. Daher haben wir uns für eine Mitmach-Aktion entschieden, bei der Interessierte helfen konnten, die Inseln zu bepflanzen und zu Wasser zu lassen«, berichtet Christoph Pöhler, Wissenschaftler am Fraunhofer WKI.
Verschiedene crossmediale Kommunikationsmaßnahmen, von der Eventkommunikation über Pressemitteilungen, Printkommunikation sowie Social-Media-Posts begleiteten die Umsetzung des Projekts.
Um die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation zu würdigen, verleiht das Fraunhofer PR-Netzwerk seit 2005 den Kommunikationspreis. Ausgezeichnet werden originelle Ideen, wirkungsvolle Kampagnen sowie kreative Projekte als Beitrag für den Transfer in die Gesellschaft. Der Preis wurde auf dem diesjährigen PR-Strategietreffen am 22. November 2022 in Berlin verliehen.
Die Trittstein-Biotope von »Grünes Wasser« können dabei helfen, die Wasser- und Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Durch eine passende Bepflanzung entstehen im hochverdichteten urbanen Raum Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Rückzugsbiotope für Fische, Vögel, Insekten und andere Kleinlebewesen. Die schwimmenden Elemente bestehen aus Reststoffen wie Holzspänen und Hanfschäben. Für Form und Festigkeit sorgt ein Pilzmycel, das durch die Reststoffe hindurchwächst. Die Konstruktion ist so leicht, dass die Insel samt Bepflanzung auf dem Wasser schwimmt.
Die Schwimminseln veranschaulichen die Leistungsfähigkeit moderner Bio-Werkstoffe. Als aufmerksamkeitsstarke Exponate im öffentlichen Raum machen sie deutlich, dass Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen inzwischen höchste Anforderungen erfüllen können. Das Projekt trägt somit dazu bei, dass nachhaltige Materiallösungen stärker ins Bewusstsein rücken und künftig selbstverständlicher in der Produktentwicklung eingesetzt werden.
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